26.11.2011

guided tours lädt ein zur zehnten schau



Zu sehen ist  Brache / Lager, eine Installation von


CLAUDIA DORFMÜLLER

 

Mittwoch / Wednesday 30.11.2011

18 - 23h
Tönnchen (intersection of Sonnenallee and Roseggerstr., 12043 Berlin)

 
vom Tönnchen wird in den Ausstellungsraum geleitet / from Tönnchen you will be led into the exhibition space

U7 Karl-Marx-Str. /  M 41 Geygerstr.

October - the ninth show

DIANA SIRIANNI

     KAROLINE KREIßL

        JONAS KESSELER






Der Weg zur Ausstellung ist die Ausstellung. Die Idee, den Raum nicht als Raum, sondern als Teil des Weges zu bespielen und gleichzeitig die physische Komponente, die beim Zurücklegen eines Weges entsteht, in den gezeigten Arbeiten Thema werden zu lassen. Die erste Arbeit, die zu sehen ist, befindet sich an drei Stellen des Ganges, der zum Ausstellungsraum führt - eine Silikonarbeit von Diana Sirianni. Perspektivische Silikonansammlungen, direkt auf die Wand aufgebracht. Spuren, die sich wieder verlieren und an zwei Stellen wieder aufgenommen werden. Der Raum als Untergrund einer Malerei, wird ähnlich frei bespielt, wie der Blick ihn wahrnimmt. 




 





















Nach dem Gang kommt man in den ersten, kleineren Raum, in dem zwei Videoarbeiten von Jonas Kesseler gezeigt werden. Sie werden auf Fernsehern gezeigt, die lediglich eine Nische im hintersten Teil des Raumes besetzen. Die Bildschirme „schauen sich an“, so dass das von ihnen ausgehende Licht eine Lichtsäule bildet und den Betrachter einlädt, seinen Kopf in den Zwischenraum zu stecken und sophysisch Teil der Installation zu werden. Die Videoarbeit 1,2, die auf dem oberen Bildschirm läuft, zeigt den Künstler an Dachlatten gefesselt, der von zwei Personen wie auf einer Bare in den Raum getragen und abgelegt wird. Im Folgenden richtet er sich mit winzigen Rutschbewegungen auf und stemmt sich am statisch einzig möglichen Punkt - der Raumecke- in die Vertikale. Unter ihm auf dem zweiten Bildschirm läuft eine scheinbar vierbeinige, oberkörperlose Person von links nach rechts und zurück durch das Bild. Die Verkleidung offenbart bei näherer Betrachtung, dass sich unter einer Hose Arme und Kopf verbergen, allerdings wirkt die eigentliche Oberkörperseite als Unterkörper fast plastischer und glaubhafter als der Tatsächliche. 




Im zweiten Raum, der zu einem Gang verkleinert ist, und an dessen Ende eine Videoarbeit von Karoline Kreißl zu sehen ist, läuft ein Tiger in seinem Käfig hin- und her. Um ihn auf dem kleinen Flachbildschirm näher in Augenschein zu nehmen, stellt sich der Betrachter auf ein Podest, in dem sich Soundboxen befindet. Diese übertragen das Brüllen des Tigers in Form von Vibration,so dass auch hier die Betrachtung physisch wird.
Das Bild des Hin- und Her-, des Auf- und Ab- ist die letzte Arbeit auf dem Weg, der sich im Zurück fortsetzt.